Ellingen / Porec. Sechs Radler von den UFC-Powerkids haben mit ihren Mountainbikes erfolgreich die Alpen überquert. Die 12- bis 15- jährigen Teilnehmer starteten am 31. Juli im oberbayerischen Oberaudorf und erreichten den Zielort Porec in Kroatien am 6. August. Sie durchquerten dabei Österreich, Italien und Slowenien. Fünf Länder in sieben Tagen, 635 Kilometer und 5603 Höhenmeter standen nach 7 Tourtagen zu Buche. Für Tourleiter Matthias Schulz war dies die 10. Alpenüberquerung mit dem MTB, für die Teilnehmer Nikolaus Gempel und Jonas Lanz immerhin schon die dritte Alpentour.

Der erste Tourtag führte sie von Oberaudorf über die deutsch-österreichische Staatsgrenze und weiter nach Kössen. Am Walchsee wurde das erste Mal gebadet. Weiter ging es über St. Johann und Fieberbrunn über das 1319 m hoch gelegene Spielberghaus hinunter nach Saalbach. Übernachtet wurde im Lengauer Jugendgästehaus am Talschluss.

Sandbodenkees (Gletscher), gegenüber Auffahrt Großglocknerstraße

Unterwegs in der Nordalpen
Auffahrt zum Spielberghaus
Sandbodenkees (Gletscher), gegenüber Auffahrt Großglocknerstraße

Am zweiten Tourtag wurden von Lengau aus im Bikegebiet Saalbach-Hinterglemm mehrere Abfahrten mit dem MTB getestet, bevor die Tour über Viehhofen, Maishofen, Zell am See, Bruck und Fusch fortgesetzt wurde. Übernachtet wurde im Wildpark Ferleiten, an der nördlichen Mautstelle der Großglocknerstraße.

Am dritten Tag wollten es die Jungs wissen und brachen in Ferleiten um 6:10 Uhr frühmorgens auf, um den Großglockner-Hochalpenstraße bei wenig Verkehr und kühlen Temperaturen zu „erobern“. Um die Mittagszeit war das 2445 m hoch gelegene Fuscher Törl und wenig später (nach einer kurzen Zwischenabfahrt) der 2504 m hoch gelegene Hochtor-Tunnel erreicht. An verschiedenen Stellen konnte der Blick auf Österreichs höchsten Gipfel, den 3798 m hohen Großglockner, bewundert werden. Es folgte eine rasante Abfahrt hinunter nach Heiligenblut (mit rot glühenden Bremsen) und weiter bergab bis Winklern. Zum Schluss des Tages wartete noch der 1209 m hohe Iselsbergpass, bevor am Iselsberg selbst mit Blick auf die Lienzer Dolomiten Quartier bezogen wurde.

Der vierte Tourtag führte die Gruppe vom Iselsberger Hof zunächst auf der Passstraße hinunter und danach weiter am Drautal- bzw. Alpe-Adria-Radweg über Oberdrauburg, Greifenburg und Spittal bis nach Villach. Ein eher gemütlicher Tourtag, der vor allem durch Temperaturen bis 36 °C und einen 128 km langen Mix an Radwegen in Erinnerung bleiben wird. Übernachtet wurde im Villacher Jugend- und Familiengästehaus.

Großes Wiesbachhorn 3564 m, gegenüber Auffahrt Großglocknerstraße
Parkplatz Fuschertörl 2407 m
Rast auf 2450 m Höhe

Am fünften Tag wurde von Villach aus über Arnoldstein die österreichisch-italienische Grenze bei Coccau Valico genommen. Auf dem Alpe-Adria-Radweg ging es weiter bergauf bis Camporosso, bevor der Bahnlinien-Radweg seinen Scheitelpunkt erreichte und mit 2% Gefälle über Viadukte und durch zahlreiche Tunnel bergab bis Campiolo führte. Ein sagenhaft schöner Teil der Tour auf einem beeindruckenden Weg, der durch seine tollkühne Streckenführung alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt. Weiter ging’s dann über Gemona bis Udine. 131 km standen nach einem weiteren Hitzetag auf dem Tacho. Übernachtet wurde in einem klimatisierten 3-Sterne-Hotel im Zentrum von Udine.

Der sechste Tag begann bereits frühmorgens mit Temperaturen von über 30 °C. Zunächst ging es von Udine aus weiter Richtung Süden bis Palmanova und von hier aus über Romans d’Isonzo und Monfalcone bis nach Triest. In Erinnerung bleiben werden die beeindruckenden Tiefblicke hinunter auf das Mittelmeer auf dem Weg nach Triest. Venezianische Stimmung war am Gran Canal de Trieste garantiert. Übernachtet wurde erneut in einem innerstädtischen 3-Sterne-Hotel.

Am Hochtor-Tunnel, 2504 m
Blick ins Tal
Gruppenbild vor dem Großglockner

Der siebte und letzte Tourtag führte die Gruppe von Triest aus auf dem alten „Parenzana-Bahnlinie-Radweg“ zunächst über Muggia und Ankaran ins slowenische Koper, einer großen Seehafenstadt an der Adriaküste. Im Schatten waren es fortan 43,5 °C, in der Sonne noch einmal 10 Grad mehr. Weiter ging es über Izola durch den ehemaligen Bahntunnel nach Portoroz und von da aus nach Secovlja. Hier wurden die Reisepässe erneut gezückt und es ging entlang des Parenzana hinauf nach Kroatien. Ab hier wurde entlang der Küste weiter geradelt, über Umag und Novigrad hinunter in die Mirnaschlucht und weiter bis zum Zielort Porec.

Großglockner, mit 3798 m höchster Berg Österreichs
Ankunft in Villach
Brunnenrast kurz vor der italienischen Grenze

Nach ein paar Erinnerungsfotos und Filmaufnahmen in Porec wurde ausgiebig im Meer gebadet, bevor die Jungs inkl. Tourleiter per Wassertaxi nach Pineta (bei Novigrad) fuhren, um hier zwei sonnige Urlaubstage am Strand zu verbringen. Die Rückfahrt erfolgte per 7-Sitzer-Fahrzeug, an dieser Stelle ein spezieller Dank an Rainer Weinmann für den Shuttle-Service zurück in die Heimat.

Der Dank des UFC Ellingen geht weiterhin an Torsten Böhm für die Unterstützung bei den Quartierbuchungen, an die Sponsoren für die neuen Trikots und Hosen sowie an Tourleiter Matthias Schulz für die Planung und Komplettbetreuung der Gruppe.

An der italienischen Grenze
Unterwegs in den Julischen Alpen
Ein Rasensprenger unterwegs sorgt für willkommene Abkühlung
Aussichtspunkt bei Triest
Venezianische Architektur in Triest
Abendstimmung in Triest
Grenzübergang nach Slowenien
Tunnel am Parenzana-Radweg
Ankunft in Porec v.l. Moritz Naß, Jonas Lanz, Jermaine Lierheimer, Tom Hirschmann, Nikolaus Gempel, Oskar Blümel, Matthias Schulz
Stimmung am Adriatischen Meer

Tourdaten:
5 Länder: Deutschland, Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien
5603 Höhenmeter – 635 Kilometer
800 Höhenmeter / Tag – 90,71 km / Tag

Teilnehmer:
Jonas Lanz (13 Jahre, Weißenburg), Nikolaus Gempel (12 Jahre, Weißenburg), Moritz Naß (15 Jahre, Fiegenstall), Tom Hirschmann (15 Jahre, Solnhofen), Oskar Blümel (14 Jahre, Ellingen), Jermaine Lierheimer (13 Jahre, Pleinfeld) sowie Tourleiter Matthias Schulz (42 Jahre, Ellingen)